Neophyten | Einjähriges Berufkraut

Es blüht aktuell an unseren Strassen- und Wegrändern, im Garten oder auf Feldern. Das Einjährige Berufkraut. Mit seinen weissen Blüten ähnelt es der Kamille.

Warum bekämpfen?

„Es blüht doch so schön!“ werden sich viele denken. Warum also bekämpfen, so schlimm wird es wohl nicht sein…

Leider ist es schlimmer. Das Berufkraut ist ein invasiver Neophyt der sich auf Kosten der einheimischen Arten schnell ausbreitet. Weil es sich so massiv verbreitet, wurde es auf die Liste der invasiven Neophyten gesetzt.

Merkmale

  • Wuchs: 30 bis 100 cm hoch
  • Blätter: Auffallend hellgrün, grob gezähnt, beidseits behaart
  • Blüten: Aussen weisse, z.T. lilafarbene sehr schmale Zungenblüten und innen gelbe Röhrenblüten,
  • 1 bis 2 cm grosse Blütenköpfchen
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Entgegen dem Namen zwei- bis mehrjährig, Überwinterung als Rosette

Warum diese Pflanze so problematisch ist

  • Sie verdrängt einheimische Pflanzenarten speziell auf ökologisch wertvollen Lebensräumen wie Magerwiesen und bedroht damit die Biodiversität.
  • Die Pflanze ist für Nutztiere zwar nicht giftig, jedoch wird sie eher schlecht gefressen und findet damit auf Weiden ideale Bedingungen für die weitere Ausbreitung.
  • Extreme Verbreitung: Eine einzige Pflanze bildet tausende Flugsamen die mehrere Jahre keimfähig bleiben.
  • Nach dem Ausreissen können sich aus Restwurzeln neue Pflanzen bilden.
  • Entgegen der Bezeichnung „Einjähriges Berufkraut“ wird die Pflanze mehrjährig wenn sie vor der Blüte abgemäht wird. Nach der Mahd muss alle 4-5 Wochen wieder gemäht werden weil die Planze rasch neue Blüten bildet.
  • Abgemähte Blüten können nachreifen und sich so wieder neu versamen.

Bekämpfung

Das Berufkraut muss von Anfang an konsequent bekämpft werden und am Versamen gehindert werden. In überschaubaren Beständen ist das noch einfach und kostengünstig durch Ausreissen / Ausstechen mitsamt Wurzeln möglich. Am besten gelingt dies bei nassem Boden oder mit Hilfe einer kleinen Hacke.

Entsorgung

Blühende Pflanzen immer über den Kehricht oder über die Grünabfuhr entsorgen. An vielen Werkhöfen gibt es bereits eigens für die Neophytenentsorgung aufgestellte Container.

Keinesfalls in den Kompost! Die im Kompost entstehende Temperatur während der Verrottung ist in der Regel nicht hoch genug um die Samen sicher abzutöten.

 

Siehe auch: Informationen Neophytenbekämpfung Gemeinde Wiedlisbach (.pdf 540kB)

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